LuWi - Werkwoche Teil 2

Nachdem im Juni bereits die erste Werkwoche zum Jahresthema „Künstliche Intelligenz“ stattgefunden hat, traf sich der Arbeitskreis Ludwig Windthorst vom 10. bis zum 12. Oktober 2019 zur zweiten Werkwoche.

Wie immer begann die Werkwoche am Donnerstagnachmittag mit einer Kennenlernrunde und einem lockeren Einstieg ins Thema. Nach einem gemütlichen Abendessen im Emslandkeller stand dann ein Kamingespräch mit dem ehemaligen Landrat und Vorstand der Stiftung, Hermann Bröring, auf dem Programm. Thema des Gesprächs war „Werner Remmers – von der Entwicklung des Emslandes hin zu Ludwig Windthorst“. Er beschrieb die christliche Sozialethik als Basis von Remmers Politik. Diese ist unter anderem auch im Emslandkeller gemacht worden, der in früheren Zeiten noch mit Sofas ausgestaltet war. Remmers großer Trumpf waren seine großen sozialen Netzwerke, sowohl nach oben als auch nach unten, durch die er besonders in der Region gut vernetzt war, so Bröring weiter. Persönlich war Bröring der Meinung, dass politischer Fortschritt nur durch Kontroversen und die daraus entstehenden Dialoge möglich sei.

Am Freitagvormittag ging es nach dem Frühstück mit einem Vortrag von Dr. Tobias Thelen weiter, der an der Universität Osnabrück die Vorlesung „Artifical Intelligence in Education“ hält. Dabei standen zuerst die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz im Vordergrund. Nach dem Mittagessen ging es dann mit einem Vortrag zum Thema „KI als Datenkrake – Herausforderungen und Chancen“ weiter. Dieser wurde überaus interaktiv gestaltet, so dass wir als LuWis immer wieder von ihm miteingebunden wurden, indem er uns einige Programme wie z.B. Eliza oder Semantris im Internet ausprobieren ließ, die mit einfacher Künstlicher Intelligenz arbeiten. Darauf folgte ein gemeinsames Abendessen mit dem Referenten, bei dem weiter diskutiert werden konnte. Zum Abschluß des Tages folgte der Kaminabend mit Frau Ilka Ern im Emslandkeller, die vor allem über die Erfahrungen aus ihrer Kindheit im Dritten Reich und der unmittelbaren Nachkriegszeit referierte. Daraus zog sie auch Lehren für die heutige Zeit und forderte die Stipendiaten nachdrücklich dazu auf, sich gesellschaftlich zu engagieren, ihre eigene Meinung zu bilden und sie für diese einzusetzen.

 

Am Samstagvormittag bekamen wir dann Besuch von der Hochschule Emden/Leer. Prof. Dr. Lars Jänchen und einer seiner Studenten stellten uns ihr Projekt vor, mit dem sie erst im März den Hochschulpreis vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gewonnen haben. In ihrem Projekt geht es um einem mit künstlicher Intelligenz arbeitenden Avatar, der in Zukunft in der Pflege eingesetzt werden soll. Dadurch konnten wir nach den theoretischen Vorträgen des Vortages nun auch einige interessante Einblicke in die Praxis gewinnen. Am Nachmittag bekamen wir dann Besuch von einem alten Bekannten. Bei dem Vortrag von Alt-Luwi Volker Lücken, mittlerweile Teamleader für Strategic Research bei e.GO Mobile in Aachen, ging es um autonomes Fahren, E-Mobilität und die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Verkehr. Dabei stellte er uns auch das aktuelle Projekt von e.GO Mobile, dass in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und diversen Unternehmen erarbeitet wurde, vor, bei dem vor allem für den städtischen Verkehr in Aachen kostengünstige Elektroautos entwickelt wurden. Nach dem Vortrag diskutierten wir in Kleingruppen über die möglichen Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Verkehr der Zukunft. In der Abschlußdiskussion waren sich dann alle einig, dass die LuWis eine mal wieder in allen Facetten gelungene Werkwoche erleben durften, in der wir eine Menge an neuem Wissen und wichtigen Einblicken aus der Praxis dazugewinnen konnten. Unser ausdrücklicher Dank gilt allen Referenten für die großartigen Vorträge!

 

(Andreas Kampen)