Die Luwis berichten aus Neapel

Tag 1

Nachdem wir uns am heutigen Sonntag sehr früh auf den Weg aus dem kalten Lingen nach Neapel gemacht haben, wurden wir hier heute mit bestem Wetter begrüßt.

Nach dem Einchecken ins Hotel durfte natürlich unsere erste echte neapolitanische Pizza nicht fehlen.

Am Nachmittag haben wir dann bei einer Stadtführung die Altstadt erkundet und konnten zu Fuß erste Eindrücke dieser schönen und ein bisschen chaotischen Stadt sammeln.

Wir sind auf jeden Fall gespannt auf die Erfahrungen der nächsten Tage!

Tag 2

Unser zweiter Tag in Neapel startete mit einem freien Vormittag, den einige nutzen um zum Castel Sant'Elmo zu fahren und die Aussicht über die Stadt zu genießen oder um erste Souvenirs zu shoppen.

Am Nachmittag haben wir uns dann mit Prof. Isabella Corvino getroffen, die uns von einem Projekt zur Resozialisierung durch Kunst in der Jugendstrafanstalt Nisida berichtete.

Direkt danach ging es für uns zum Gemeindehaus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien, wo wir nach einem gemeinsamen Friedensgebet mehr über die Geschichte der Evangelischen-Lutherischen Kirche in Italien gelernt haben. Im Pfarrgarten mit Blick aufs Meer durften wir zum Abschluss sogar Zitronen zum Mitnehmen pflücken.

Tag 3

Unseren dritten Tag in Neapel haben wir im Institut für Politikwissenschaft der Università degli Studi di Napoli Frederico III verbracht, wo wir zunächst eine kleine Führung durch das Institut inklusive Kirche und Innenhof mit Orangenbäumen und Blick auf das Meer und den Vesuv bekommen haben.

Danach haben wir in verschiedenen Vorträgen mehr über die Geschichte der Mafia, das politische System und die Verfassung Italiens im Vergleich zum deutschen System sowie zum italienischen Wirtschaftssystem und dem Nord-Süd-Gefälle gelernt und beenden den Tag auf jeden Fall mit vielen neuen Eindrücken.

Tag 4

Am Mittwoch waren wir zu Besuch in Ercolano, einer Stadt am Fuße des Vesuvs, wo wir zunächst den Bürgermeister Ciro Buonajuto getroffen haben, der uns vom Kampf gegen die Mafia in Ercolano berichtet hat. Nach dem Mittagessen ging es dann zum Radiosender Siani, der sich ebenfalls gegen die Mafia einsetzt und dessen Sitz sich im ehemaligen Hause eines Mafiabosses befindet. Hier haben wir im Gespräch mit einem der Redakteure mehr über das Engagement des Senders und der Einwohner Ercolanos gegen die Mafia gelernt. Und schließlich durften wir sogar einen kleinen Einspieler für das Radio aufnehmen, in dem wir die Luwis und unsere Studienreise kurz vorgestellt haben.

Tag 5

Am Donnerstag haben wir in der Pegaso Telematic University gemeinsam mit italienischen Schüler*innen den stellvertretenden Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Neapel Catello Maresca getroffen, der uns von seinem Kampf gegen die Mafia berichtet hat. Direkt danach waren wir beim Honorarkonsul von Neapel, der uns mehr zu den deutsch-italienischen Beziehungen erzählt hat.

Am Nachmittag waren wir zu Besuch bei der Stiftung Pol.is, die sich besonders für die unschuldigen Opfer der Mafia einsetzt und daran beteiligt ist, von der Mafia beschlagnahmtes Vermögen wie beispielsweise Gebäude oder Grundstücke an soziale Organisationen zu verteilen und somit der Zivilgesellschaft zugänglich zu machen. Zum Abschluss durften wir dann einen auf ehemaligen Mafiagrund angebauten Wein sogar probieren.

Tag 6

Am Freitagvormittag waren wir in Scampia, einem Stadtteil Neapels, der vor allem durch die Fernsehserie Gommorha berühmt geworden ist und in dem auch in der Realität organisierte Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut weiterhin ein großes Problem sind. Wir haben dort das Centro Hurtado besucht, wo durch Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen den Problemen des Viertels entgegengewirkt werden soll. Im Gespräch mit einem Polizeiinspektor, einem Jesuitenpater, der an der Gründung des Zentrums beteiligt war und den Leitern des Zentrums konnten wir so mehr über die Bemühungen erfahren den Menschen in Scampia eine Alternative zum Leben innerhalb der Mafia zu bieten.

Am Nachmittag ging es für uns dann nach Pompeii, wo wir die Ruinen der unter Vulkanasche begrabenen Stadt besichtigt haben, in der es unter anderem Leitungswasser, Fastfoodrestaurants, Wäschereien oder Thermen gab. Dabei hat uns sehr beeindruckt, wie entwickelt diese Stadt bereits 79n.Chr. war.

Am Samstag ging es dann früh zurück nach Deutschland.